↓ Was ist Wissen?
↓ Prozesse des Wissensmanagement
↓ Wissensmanagement als Kultur
↓ Wissensmanagement als Berufsbild
↓ Referenzen
"Brückenschlag zwischen Technik und Psyche"
Das Ziel von Wissensmanagement ist, Wissen effizient zu erfassen, zu organisieren, zugänglich zu machen.
Das Wissen und die Erfahrungen einzelner Menschen werden als wichtiges Kapital betrachtet.
Was ist Wissen?
Wissen ist nicht gleichbedeutend mit Information.
In Dokumenten oder Datenbanken ist niemals Wissen abgelegt, sondern Informationen.
Informationen werden individuell immer wieder neu zu Wissen zusammengesetzt. Erst durch die individuelle Bewertung wird Information zu Wissen. Wissen entsteht in Köpfen.
Wissen ist die bedeutungsvolle Vernetzung von Information.
Der Bedeutungsgehalt
- ist auf den Kontext der Situation bezogen
- hängt vom Anwendungszweck ab
- unterliegt subjektiven Faktoren
Wissensbildung ist ein kognitiver Prozess. Wissen ist (von Menschen) verstandene Information. Unbelebte Materie (z.B. eine Maschine) kann keine Informationen verstehen. Maschinen können den Menschen bei der Wissensbildung unterstützen.
Es gibt verschiedene Formen von Wissen:
- Deklaratives Wissen -- Wissen, dass
- Prozedurales Wissen -- Wissen, wie
- Strukturelles Wissen -- Wissen, warum
Prozesse des Wissensmanagement
Wissensmanagement soll dazu beitragen, Wissen:
- zu erkennen, also vorhandenes Wissen aufzufinden,
- zu strukturieren, also Bedeutungszusammenhänge herzustellen,
- zu speichern, also in verschiedenen online- und offline Medien verfügbar zu machen,
- zu verteilen, also den Zugang zu Wissensbeständen zu verbessern,
- zu erwerben, also Lernprozesse bei den Mitarbeiter/innen anzuregen,
- zu bewerten, also Wertigkeit und Qualität zu bestimmen,
- zu nutzen, also neue innovative Zusammenhänge zu schaffen.
Wissensmanagement als Kultur
Der Erfolg von Wissensmanagement hängt von der Akzeptanz der Mitarbeiter ab. Wissensmanagement hat nur einen Sinn, wenn die Mitarbeiter die Erfahrung machen, dass diese Methode ihnen Vorteile für die tägliche Arbeit bietet -- nur dann beteiligen sie sich aktiv. Manche Mitarbeiter befürchten sich überflüssig zu machen, wenn sie ihr Wissen preisgeben.
Die Mentalität "Wissen ist Macht" blockiert jede Art von Wissensmanagement.
Eine wissensfördernde Kultur ist gekennzeichnet durch:
- Vertrauen
- Kreativität
- Offenheit und Transparenz
- positiv / konstruktiven Umgang mit Fehlern
Wissensmanagement als Berufsbild
Der Wissensmanager hält die Informations-Wissens-Spirale am Laufen.
Aufgabe des Wissensmanagers ist es, die Methodik einzuführen und die Teilprozesse in einen ständigen Fluss zu bringen, so dass sie sich gegenseitig vorantreiben können. Er analysiert und überprüft die Prozesse kontinuierlich:
- Wo lässt sich Erfolg belegen?
- Welche Möglichkeiten werden von den Mitarbeitern genutzt?
- Wo werden Ideen geboren und umgesetzt?
Referenzen
Prof. Peter Reimann, Katja Müller, Phillip Starkloff: "Kognitiv kompatibel? Wissensmanagement: Brückenschlag zwischen Technik und Psyche". c't, Magazin für Computer Technik, 4/2000, S. 274ff
Genia -- Generationsübergreifendes Lernen (Gefördertes Modellprojekt vom Bundesministerium für Bildung und Forschung). Projektergebnisse zum Thema "Wissenstransfer":
http://www.genia-berlin.de/sites/wiss_transfer/wt_einf.htm
Nikhil Sharma: "The Origin of the Data Information Knowledge Wisdom Hierarchy"
http://www-personal.si.umich.edu/~nsharma/dikw_origin.htm
Valdemar W.Setzer: "Data, Information, Knowledge and Competency", 2001
http://www.ime.usp.br/~vwsetzer/data-info.html